Krafttraining
Die Anforderungen im täglichen Leben erfordern komplexe und unterschiedliche sensomotorische Fähigkeiten, wie z.B. Gliedmassensegmentbewegungen, Griffbildung, manuelle und Fingergeschicklichkeit bei dem Gebrauch von Objekten, Zielorientierung und die Koordination von Bewegungen. Die Grundvoraussetzung für diese Fähigkeiten ist die Kontraktionskraft der beteiligten Muskeln [1].
Nach einem Schlaganfall sind es die Minus-Symptome, wie z.B. die Kraftminderung und Koordinationsstörung, vielmehr als die Plus-Symptome, die die Funktionserholung limitieren. Insbesondere die durch die Parese bedingte Kraftminderung, also die Beeinträchtigung die für einfache oder komplexe Bewegungen erforderliche Kraft zu generieren, ist einer der Hauptfaktoren, die zur eingeschränkten Funktionsfähigkeit und Behinderung führen [2]. Progressives Widerstandstraining führt zu einer Verbesserung der Muskelkraft, höhere Therapieintensität führt zu besseren Ergebnissen, wenn aufgabenorientiert und repetitiv geübt wird [3], nicht zu einer Verschlechterung der Spastik oder Schmerzen, zu einer Funktionsverbesserung der unteren Extremität, insbesondere der Gehgeschwindigkeit und der Gehstrecke, nicht zu einer belegten Verbesserung der Faustschlusskraft, nicht zu einer sicher belegten Funktionsverbesserung der oberen Extremität.
Quellen:
[1] Mehrholz, J. 2011. Neuroreha nach Schlaganfall, Stuttgart, Thieme;
[2] Boissy, P., Bourbonnais, D., Carlotti, M. M., Gravel, D., & Arsenault, B. A. (1999). Maximal grip force in chronic stroke subjects and its relationship to global upper extremity function. Clin Rehabil, 13(4), 354-362.;
[3] Mercier, C., & Bourbonnais, D. (2004). Relative shoulder flexor and handgrip strength is related to upper limb function after stroke. Clin Rehabil, 18(2), 215-221.; [4] Page, S. J. (2003).
Intensity versus task-specificity after stroke: how important is intensity? Am J Phys Med Rehabil, 82(9), 730-732.