Multiple Sklerose
Die Krankheit mit den tausend Gesichtern verlangt eine komplexe physiotherapeutische Behandlung. Durch Physiotherapie können die MS-Patienten lernen, trotz körperlicher Einschränkungen ihren Alltag zu meistern. Wegen der vielfältigen Erscheinungsformen verlangt die MS einen differenzierten und individuell abgestimmten Zugang. Die Berücksichtigung der persönlichen Ausgangssituation und die Erreichung der bestmöglichen Lebensqualität sind die zentralen Anliegen der Rehabilitation. Meistens genügen einfache Massnahmen, um den Folgen der Krankheit entgegenzutreten. Unsere Methoden beinhalten Arm-BASIS-Training, Gangschulung, Kontext- und Aufgabenspezifisches Training, Laufbandtraining, Spiegeltherapie und Sensibilitätstraining.
Definition [1]: MS ist eine entzündliche Krankheit des Nervensystems. In der Schweiz geht man von ca. 10 000 Betroffenen aus. Das bedeutet, dass etwa jeder 700. Einwohner an MS leidet. Bei 80% der Erkrankten zeigen sich die ersten Symptome im Alter von 20–40 Jahren. MS ist somit die häufigste neurologische Krankheit, die in diesem Lebensabschnitt diagnostiziert wird. Bei 3-10% kann sich die MS aber bereits im Kindesalter entwickeln. Im Zentrum der Schädigung liegt gemäss heutiger Erkenntnis ein Autoimmungeschehen, bei dem eigene Abwehrzellen (Immunzellen) das körpereigene Nervengewebe angreifen und zerstören. Die «typische MS» gibt es nicht. Die meisten MS-Betroffenen erleben mehr als ein Symptom im Verlauf der Erkrankung, aber in individueller Kombination. Manche Symptome treten bei vielen Betroffenen auf, aber kaum jemand erfährt alle möglichen Symptome.
ICD-10: G35
[1] www.multiplesklerose.ch/index.php